ausgekohlte_landschaften ist ein künstlerischer Versuch verschwindende Landschaften in ihrer Vielfalt, Geschichte und morbiden Schönheit zu würdigen. Das Landschaftsbild und das kulturelle Miteinander der Lausitz waren lange Zeit vom Tagebau geprägt. Nach drastischen gesellschaftlichen Umwälzungen zugunsten des Braunkohleabbaus, dem Verlust von Heimat und Traditionen, bildete sich eine neue regionale Identität heraus – die einer erfolgreichen Industrieregion, welche Arbeitsplätze bot, für technischen Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit stand. Doch die intensive Ausbeutung der Braunkohlevorräte führte zu enormen Umweltbelastungen und -zerstörungen. Die Folge waren soziale, politische und ethische Eruptionen und ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Schrittweise wird der Abbau eingestellt und die ausgekohlten Flächen, Abraumkippen und Tagebaurestlöcher rekultiviert.
Die Hinterlassenschaften des Braunkohleabbaus sind karge, gigantische Kraterlandschaften, ausgekohlte Leerstellen – mystische Tagebaulandschaften, die von Zerstörung, Ausbeutung, gesellschaftlichen Umbrüchen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erzählen. Fast unbemerkt verwandeln sie sich fortan in riesige künstliche Seenlandschaften, in ein großes Naherholungsgebiet. Die künstlerischen Positionen zeugen von der unmittelbaren Konfrontation von Mensch und Natur und der wechselseitigen Formgebung von Kultur und Landschaft.